Gürtelrose – Herpes Zoster

Herpes Zoster ist eine Zweiterkrankung nach Windpockeninfektion (Reaktivierung von Varizellen-Zoster-Viren, die lebenslang im Körper bleiben): Also erst Windpocken (meist als Kind) dann Gürtelrose!

Betroffene Patienten entwickeln einen schmerzhaften, juckenden Hautausschlag. Dieser ist auf eine Hautregion einer Körperseite beschränkt und entspricht dem Versorgungsgebiet eines Nerven. Gefürchtet ist die postherpetische Neuralgie. Diese tritt bei ca. 5% der Patienten auf und geht mit chronischen Schmerzen einher, die über Monate und Jahre bestehen können und die Lebensqualität erheblich einschränken. Auch können Lähmungen auftreten. Besondere Vorsicht ist im Gesicht geboten, hier kann die Hornhaut des Auges irreparabel geschädigt werden.

Das Vorkommen der Gürtelrose steigt ab einem Alter von 50 Jahren kontinuierlich an. Chronisch Kranke oder Patienten mit einer immunsupprimierenden Therapie (z.B. Kortison) sind besonders gefährdet. Gelegentlich ist eine wiederkehrende Erkrankung möglich (ca. 6% nach 8 Jahren). Es besteht also kein vollständiger Schutz, selbst wenn man die Erkrankung bereits einmal durchgemacht hat.

Impfstoff

Aktuell existieren zwei Impfstoffe gegen Zoster. Ein Lebendimpfstoff und ein Totimpfstoff. Aus Gründen der besseren Wirksamkeit und Verträglichkeit wird von der ständigen Impfkommission (STIKO) nur der Totimpfstoff seit Ende 2018 empfohlen.

Die Wirksamkeit mit dem Totimpfstoff gegen Herpes Zoster beträgt bei Patienten ab 50-69 Jahren ca. 92-97%, bei Patienten ab 70 Jahren über 90%. Der Schutz gegen die postherpetische Neuralgie beträgt ca. 90%.

Die Impfung erfolgt zweimalig im Abstand von 2-6 Monaten in den Oberarmmuskel.

Die Herpes-Zoster-Impfung kann, sollte aber nicht simultan mit anderen Impfungen vorgenommen werden. Eine Ausnahme besteht für die gleichzeitige Anwendung mit nicht-adjuvantem Grippeimpfstoff.

Wer soll geimpft werden?

Aktuell gilt die Empfehlung standardmäßig für Personen ab dem 60. Lebensjahr. Bei Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung (angeborene oder erworbene Immunschwäche, immunsupprimierende Medikamente, HIV-Infektion, Rheuma, Colitis ulcerosa, M. Crohn, COPD, Asthma bronchiale, chronischer Nierenschwäche und Diabetes mellitus) wird die Impfung schon ab 50 Jahren empfohlen.

Wer soll nicht geimpft werden?

Wer an einer akuten, fieberhaften Erkrankung leidet, bei der 1. Impfung allergisch reagiert hat und Schwangere sollten nicht geimpft werden.

Mögliche Reaktionen nach der Impfung

In 10% der Fälle kommt es an der Impfstelle zu Lokalreaktionen (Rötung, Schwellung, Schmerzen), die nach 1-3 Tagen zurückgehen. Mit der gleichen Häufigkeit kann es nach der Impfung zu Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und zu einem Fieberanstieg kommen. Auch diese Erscheinungen klingen in den folgenden 1-3 Tagen wieder ab. Diese Symptome entsprechen keiner allergischen Reaktion!
Die 2. erforderliche Impfung zum Aufbau eines entsprechenden Impfschutzes sollte unbedingt erfolgen.

Impfkomplikationen

Über das Auftreten bleibender Gesundheitsschäden nach der Impfung wurde bisher nichts bekannt.

In sehr seltenen Fällen kann eine Überempfindlichkeitsreaktion (allergische Reaktion, z.B. Nesselfieber) gegen den Impfstoff auftreten.

Wenn sie dennoch irgendwelche ungewöhnlichen Krankheitssymptome beobachten, so stehen wir Ihnen zur Verfügung.